Freitag, 17. August 2012

51. Wort des Tages

別々
べつべつ
betsubetsu

einzeln, getrennt
da mag man mit noch so vielen
Leuten fortgehen, meistens
geht dann jeder einzeln nach
Hause.

Mittwoch, 15. August 2012

あまりお金じゃない - Geld oder Kultur?

Huch, nach gründlicher Recherche mittels der Datumsanzeige meiner Fotos bin ich draufgekommen, das ich einen ganzen Tag - oder vielmehr Abend - ausgelassen habe. Und zwar einen wichtigen, den es handelte sich dabei um *insert here "Jaws" Titelmelodie* das lauteste, größste, hellste und vor allem schönste 花火 (hanabi = Feuerwerk) das ich in meinem Leben je bestaunen durfte. Und - hey - ich habe immerhin schon gut 23 Silvester in FRICKIN' Tamsweg(!) hinter mir.
Tihi.
Aber auch im Vergleich zu den 4 (Ukiha, Fukuoka, Uji, Tokyo) Feuerwerken, die ich letztes Jahr in Japan miterlebte, schneidet das diesmalige von 大津 (Otsu) definitiv am besten ab!

Es handelte sich dabei um den Tag, nachdem ich mit Jacob das erste mal zum Kamogawa spaziert war und dort die Musikertruppe, sowie die Franzosen und die beiden Japanerinnen kennen lernte. Wir beschlossen uns eine Spezialität Kyotos in den Magen zu hauen und da ich mich ja bereits in Kyoto auskenne, wie in meiner eigenen Hosentasche - Moment, was ist das denn? Ah, ich hatte doch tatsächlich noch 100Yen in der Tasche, ist ja merkwürdig - , konnte ich uns den Weg zurück zur Teramachi (man erinnere sich: die große Einkaufsstraße) bahnen und uns dort auch sogleich einen Platz im "Mr. Young Men" (klingt eher wie ne Schwulenbar) sichern. Dann hieß es bestellen und das vergleichsweise recht "günstige" お好み焼きセット (Okonomiyaki setto = so ne Art Pfannkuchen Set), versehen mit Mayonaise und BBQ-Sauce, bis auf den letzten Bissen zu verschlingen.

Und das sogar mit rumorenden Magen vom letzten Abend!

Herrlich lecker, herrlich sättigend. Gleich daraufs hieß es: アーケード (aakeedo = Arcade/Spiele-Halle) aufsuchen und ein wenig zocken. So viel, wie halt die paar Münzen in meinem 財布 (saifu = Geldtasche) noch hierhielten. Da gabs ne Ecke mit 6-8 Stück dieser Monströsität hier:

 'N Pokeball für Menschen?

So viele Amaturen!!! Multitasking-fähige habe den Vortritt

Aber die blöden Dinger haben uns nicht gemocht und unsere Yen-Münzen nicht geschluckt. Selbst schuld, hätten dort sicher einiges an Cash zurückgelassen. ^^
Für den restlichen Tag hieß es dann sich ausruhen für den abendlichen Exkurs nach Otsu zum Feuerwerk. Zuvor hatte ich noch mit Jun ausgemacht, man würde sich am Bahnhof treffen, um gemeinsam mit ihm und einer Gruppe Auslandsstudenten zu fahren. Leider sind wir dann um genau 3(!) Minuten zu spät gekommen und sie fuhren direkt vor unserer Nase mit dem Zug gen Osten (also, ich glaub halt, dass es Osten war... Otsu liegt meines Erachtens im Osten Kyotos... schaut jetzt lieber nicht nach, sonst bin ich wieder der Blöde). Da Yuri nicht direkt in Otsu sondern eine Haltestelle weiter arbeitete, und wir nicht wussten, wie gut das Feuerwerk von dort aus zu sehen wäre, beschließen wir schließlich zu zweit den nächsten Zug nach Otsu zu nehmen. Gott sei Dank waren wir 2 Stunden zu früh dran. Ich kann mich no wage an letztes Jahr erinnern, als Bianca und ich gut 30 Minuten vor Beginn des Feuerwerks in 宇治 (Uji) in den Zug einstiegen und dann 20 Minuten, mit je einem schweren Sackerl mit Osake im Anschlag, zusammen mit hunderten anderen stehen durften. Diesmal jedoch wars recht gemütlich. Jacob konnte sich sogar hinsetzten und nach gut 10 Minuten waren wir auch schon in Otsu angelangt.

obwohl keine Autos fuhren wurde die Fußgänger nur Stück für Stück über den Zebrastreifen gelassen

Die Menschenmenge war dort schon recht groß, aber noch überschaubar. Trotzdem wurden sämtliche Hauptstraßen Richtung des Strandes abgesperrt und unzählige Verkehrspolizisten regelten den "Fußgänger-Verkehr" stattdessen. Bis zum Strand hinunter, und bis wir dann einen gratis Eintritt zu jenem fanden, vergingen locker 45 Minuten. Dumm, wie wir waren, hatten wir uns zuvor nicht mit Getränken und Essen eingedeckt, sodass wir auf ein 350Yen-teures Dosenbier ausweichen mussten, uns jedoch dafür entschieden, lieber zu hungern, als um 300-500 Yen eine Spieß 焼肉 (yakiniku = gebratenes Fleisch) zu erstehen. Unten angelangt setzten wir uns auf den Asphaltboden (es handelte sich hierbei um einen Parkplatz) und blickten uns kurz um... Okay, also DAS ist schon eher eine Menschenmenge, wie man sich von Großstädten erwarten würde.

es muss erwähnt werden, dass es sich dabei nur um einen klitzekleinen Teil der Küste handelte

Hungernd und dürstend saßen wir also und unterhielten uns die weitere 1 1/2 Stunden, bis es dann endlich finster wurde und man von irgendwoher ein leises *Ssssssch - Puff* hörte, und ein kleines Raketchen mit nachfolgender Explosion beäugeln konnte. Dann noch eine von der rechten Seite: *Ssssssch - Puff*... es folgte eine Pause, dann ging es gemächlich und langsam weiter. Eine Rakete nach der anderen. Ich wurde schon etwas nervös, erzählte ich doch Jacob, wie großartig japanische Feuerwerke seien. Das, was wir da allerdings vor uns sahen, gleichte eher einem...

*BAM*
*BADABAM*
*BAMBAMBAMBADABAMBAMBADABADABADABAM...*

Der gesamte Himmel vor uns erstrahlte plötzlich mit Feuerwerken en masse, sodass vom eigentlichen Nachthimmel fast gar nichts mehr zu sehen war. Der Boden wackelte unter unseren Ärschen, die Knall-Geräusche zerfetzten unsere Ohrtrommeln, die schiere AWESOMENESS der Raketen entzündete unsere Augen und das Herz hörte für einige kurze Zeit auf zu schlagen, um auch ein wenig das Spektakel begutachten zu können. Es. War. WAHNSINN!
Zuerst einmal war der Überraschungseffekt genial! Die gesamte Meute um uns herum - und auch die vom sicher 3-4 Kilometer entfernten zweiten Strandende - konnte man Brüllen und Staunen, und schließlich - nachdem die erste Welle nach gut 5-10 Minuten abriss - auch begeistert Jubeln und Klatschen hören.

Feuerwerke zu fotografieren ist so ne Sache, die ich wohl noch üben sollte... das ist das EINZIGE Foto von mir, dass etwas taugt =P

Wir fragten uns uns sogleich, wie sie DAS denn am Ende noch toppen wollten, aber bis es zum Ende kam, hatten wir ja noch fast eine Stunde vor uns. Und diese wurde ausgenutzt, das könnt ihr mir glauben. Eine Welle nach der anderen, nie längere Pausen als 1-2 Minuten und die verschiedensten Raketen. Da gabs mal Glittereffekte, Strahleneffekte, da konnte man ne Katze erkennen, da nen Stern, dann sah das eine aus wie Planetenexplosion (gefolgt von einem ebenso furchteinflößenden Donnerknall) und und und.
Und dan kam das Ende. Da wurde nochmal so richtig dick und fett aufgetragen. Nix mit vorsichtig sein. Ozonloch? Was ist das denn schon! Und *BUM* *BÄM* *BADAWOOOOM*...

Sowas muss man einfach miterleben. Schwer zu erklären, schwer zu fotografieren. Sogar die kleinen Videos die ich davon gemacht habe können nicht im Entferntesten zeigen, was für eine tolle Ansicht da einem geboten wird... für fast 2 Stunden straight.
ABER, ich hab auch eine gute Nachricht, es gibt ein paar bessere Bilder auf Nicole's Blog (die Deutsche, die uns bereits beim Tokyo Feuerwerk begleitete), die ich euch nicht vorenthalten möchte:

KLICK MICH!

Als wir nach dieser mind-blowing Erfahrung langsam aufstanden - nebst zig tausenden (und ich untertreib hier nicht) anderen Leuten - mussten wir erstmal tief Luft holen, um das ganze mal anständig zu verdauen. Mit etwas mehr zum Trinken und etwas zu Essen wärs vielleicht noch gemütlicher gewesen, aber so - OHOO - hatte man viel mehr Zeit, seine Augen gen Himmel zu richten um ja nix zu verpassen. Always look on the bright side of life. ;)

Dann folgte der Heimmarsch.
Der laaaange Marsch (mit noch viiiiiel mehr Pausenzeiten) zum Bahnhof, für den wir mindestens wieder 1 1/2 Stunden brauchten. Wenn man bedenkt, dass wahrscheinlich gut 7000-8000 Japaner den selben Weg einschlugen, sind 1 1/2 Stunden eigentlich gar nicht so viel. Die Züge fuhren Gott sei Dank öfters als üblich, und wir konnten sogar einen finden, der noch relativ unbesetzt war und wir so sogar mehr Platz hatten, als bei der Hinfahrt.

Ich mag den Typen, der mir das V-Sign in die Kamera hält ;)
die warten im übrigen alle auf den Zug (da gehts noch weeeiiit hinter)

Zuhause gleich ins Bett gefallen. Nix mehr mit Fortgehen. Wir haben uns für den nächsten Tag ohnehin bereits ausgemacht, wieder ein wenig in die Stadt zu schauen. Ich frage mich noch immer, wie mein Gehirn diese Lichtblitze in der kurzen Zeit verdauen konnte, oder warum in meiner Iris nicht plötzlich Feuerwerks-Explosionen eingebrannt waren. So jedoch konnte ich zumindest herrlich pennen.

Es folgen die Fortgeh-Geschichten (siehe letzten langen Post), und dann hätten wir da auch schon wieder letzten Sonntag:
Nach einem gut 1-stündigem Fußmarsch, rauf in den Nordosten Kyotos, kam ich beim Municipal Museum Kyoto an, wo ich so gegen 13:40 auf Isa - ein Staffmitglied aus dem ersten Hostel; die, die immer das leckere Essen zubereitet hatte - treffen sollte, da es dort eine gratis 舞子 (maiko = junge Geisha) Vorführungen geben sollte, die ich natürlich nicht verpassen wollte.

Moderne Museen schauen doch immer gleich aus...

Ich war schon gegen 13:30 Uhr da und schaute mich noch ein wenig um - glücklicherweise, denn so entdeckte ich das größte Toori Kyotos. Fettes Ding. =)




Und dann, 5 Minuten vor Auftritts-Beginn, erspähte ich Isa dann doch noch, als sie Hals über Kopf aus dem ankommenden Bus flitzte, bei mir vorbeirannte und sich erst kurz vor Eingang (weil sie mein Spiegelbild dort vernahm) umdrehte um mich zu begrüßen. Wir eilten also hinab ins erste Untergeschoß, wo die zwei Maiko-Damen auftreten sollten, setzten uns - da bereits alle normalen Sitzmöglichkeiten besetzt waren - ganz vorne auf den Boden und begutachteten das Geschehen.
Maikos sind wirklich zierlich und elegant. Die weiße Schminke, der Haarschmuck, die roten Lippen (oder Lippe, weil manche nur die untere übermalen, was dann so aussieht, als würde man ständig auf die Oberlippe beißen) und die rötlich untermalenen Augen (nein, sie haben genug Schlaf, es handelt sich dabei um Make-Up) machten sie definitiv zu etwas Besonderem. Zuerst wurden sie von einer Dame des Museums (das im Übrigen VÖLLIG kostenlos war) angepreist und sie kamen auf die Bühne. Nach kurzer Einführung verließ eine der Damen jene und die zweite begann einen kurzen Tanz aufzuführen (gute 5 Minuten), bis die zweite zurückkehrte und  uns allerhand über Kyotos Maikos erzählt wurde (in japanisch - und ich hab sogar was davon verstanden).  Nach 15 Minuten wars vorbei. Aber wir hatten noch nicht genug, saßen uns auf die eben frei gewordenen Stühle und schauten uns die nächste Aufführung, 15 Minuten später an. Die andere Dame der zwei tanzte und ansonsten war alles gleich. Nochmal! Nochmal! Also auch noch die letzte Aufführung angeschaut (übrigens: während den Aufführungen war es verboten, Fotos zu schießen, weswegen die Fotos unten alles nur Standbilder sind), wobei dieses mal beide gleichzeitig tanzten. War wirklich sehr interessant!









Danach hießes sich ein wenig so im Museum für die Künste Kyotos umzusehen. Hin und wieder saßen da auch Handwerker und Künstler, denen man zugucken konnte, während sie ihre Waren fertigten. Und - das MUSS nochmals erwähnt werden - das war alles gratis! Sicher, danach kam man in einen Shop, wo man das soeben Gesehene (man konnte fast ALLES was man sah kaufen, sogar Samurai-Helme etc.) durch einiges an Money Money Money (ABBA rules!) erstehen konnte.
Eigentlich wollte ich ja danach noch zum Imperial Palace, der ganz in der Nähe zu sein schien, aber mein Magen knurrte sehr verdächtig und ich änderte meine Route zur Shopping Street Teramachi und nach Hause. Kurz davor entschied ich mich dann doch noch dafür, etwas Festes zwischen die Zähne zu bekommen und ging wieder einmal in ein Yayoi-ken. Der erste Bissen löste ein verstöhrtes Grummeln in meinem Magen aus, und mir wurde ein wenig schlecht. Toll - dachte ich mir -, ich hab gerade 760Yen für einen Bissen bezahlt. Aber ich hab mich zusammengerissen und schließlich, nach unterdrücktem Aufs-Klo-Rennen, beruhigte sich mein Magen und war sogar richtig froh, wieder mal was anderes als Bier und Burger geschenkt zu bekommen.
Als mir dann versehentlich die Menü-Karten auf den Boden flogen, hob sie ein 41-jähriger Japaner (das weiß ich, weil es in der zukünftigen Konversation zu Sprache kam) auf, und begann sofort mit mir auf Englisch/Japanisch (Janglish?) zu diskutieren. Über Klassik-Musik (das war natürlich das erste Thema, nachdem ich erwähnt hatte, ich sei aus Österreich), über Jazz, dann über den Krieg und Atomwaffen (deswegen das 49. Wort der Woche ;)) und schließlich noch über die japanischen, regionsbedingten Dialekte. Er war etwas seltsam, stand mir die ganze Zeit gegenüber, anstatt sich niederzusetzen, redete ziemlich laut und ständig tröpfelte ihm etwas Sabber aus dem Mund (was mir schon aufgefallen war, bevor er zu mir kam, da er ihn die ganze Zeit wieder hinaufzog und zu schlucken versuchte), wodurch bei einigen Wörtern die Spucke auf mein  noch nicht ganz fertig aufgegessenes Essen spritzte. Den Reis ließ ich danach also Reis sein, stopfte mir noch schnell die letzten beiden Hühnchen-Teile ins Maul (ohne die Saucen zu benutzen, die sich doch sehr gefährlich in der Nähe des Spuck-Durchmessers befanden), rannte zur Küche und schrie 美味しかったです。ありがとう! (oishikatta desu. arigatou! = Es war lecker. Dankeschön!), bekam ein nettes Grinsen zu sehen und ein ありがとうございます! (arigatou gozaimasu! = Herzlichen Dank!) zu hören und schritt zurück ins Hostel.

Darauf folgte ein Tag Tempel-Besichtigung (obwohl ich es eigentlich nicht mehr vorhatte - aber sie waren so Nahe gelegen) und Window-Shopping, gefolgt von einem Tag Park-Besichtigung (einem riesigen! Beim Imperial Palace [in den man nur hinein durfte, wenn man snich mindestens 4 Tage zuvor angemeldet hatte - was ich nicht tat]), wo ich nach langem Herumlaufen tatsächlich wieder hinausfand und zu einer Quelle stieß, die, so wurde mir von einer netten Dame und der Wasserflaschen-füllenden Meute dort netter Weise erklärt - etwas Spezielles war und im Gegensatz zu dem bisherigen Wasser definitiv klarer und gesünder schmeckte.












Schmankerl:

dieses doch sehr westliche Gebäude hab ich inmitten Kyoto erstöbert. Weiß leider nicht, was es genau für eine Funktion hat, aber es war überall mit Ketten abgesperrt - auch beim Eingang


 leider wieder sehr schwer zu erkennen wir verdammt riesig diese Parkanlage war. Ich bin gut 2 Stunden hindurchgeirrt, und bei WEITEM nicht alles gesehen

das war mit Sicherheit der schwülste Tag bis dato. Die Pause brauchte ich schon nach 20 Minuten Gehweg zum Park

Die Idee fand ich toll. Ein Bücher-Haus inmitten des Parks, in dem sich dutzende Pflanzen- und Tierbüche zum lesen befanden

und hier kann man erkennen, wie jemand von der Quelle all seine Flaschen füllt; das tun die - zumindest laut ihnen - jeden Tag =)
Nach dem anstrengenden Tag Herumgestöber kehrte ich wieder mal zurück - nicht, ohne mir zuvor noch 'n Artbook zu kaufen - mit dem schlechten Gefühl, schon wieder keine Mitbringsel gefunden zu haben. Aber ich hab ja noch 4-5 Wochen Zeit dafür. Habt keine Angst, amigos! 
Am Abend hieß es dann wieder Auf auf, 40-minütiger Fußmarsch gen Sanjo (der Spot, wo sich alle Treffen und wo ich jedes Mal mit Jacob hinwanderte) um sich dort das wohl für längere Zeit letzte Mal mit Yuri zu treffen. Diese knatterte dann auch mit 15 Minuten Verspätung auf ihrem Moped an, entschuldigte sich sofort und gemeinsam fuhren wir weiter, um einen geeigneten Parkplatz für ihr riesiges Gerät (das war locker ein 3-Sitzer!) zu finden. Das war mein erstes Mal. Ja, ich weiß, mit 23 etwas später, aber jetzt bin ich endlich keine Moped-Jungfrau mehr. Ich glaub sogar, dass es sich dabei viel mehr um eine Mischung aus Moped und Motorrad handelte, denn das Ding zischte ab, das war ein tolles Gefühl! Nach 5 Minuten Parkplatzsuche fanden wir auch einen und machten uns auf den Weg. Wohin genau, wusste keiner von uns. Schließlich erstöberten wir die HUB-Bar, eine bekannte Sport-Bar-Kette in Japan, in der wir es uns gemütlich machten. 2 Snacks bestellt, 2 kleine Bier (in Japan müssen Fahrer unter 0,2 Promille haben) bestellt und dann wurde geredet, gelacht, gelernt (sie Englisch, ich Japanisch), gegessen, getrunken, bis die Bar schließlich - viel zu früh! - um 12 zusperrte. Wir hingen dann noch etwas herum - fanden auch die Bar, von der ich letztes Jahr ohne etwas zu sagen abgehauen war (siehe meine Posts von letztem Jahr) - verließen diese jedoch sogleich wieder, weil dort irgendwie alle bereits entweder betrunken, oder 外人 (gaijin = Ausländer) waren und Yuri am nächsten Tag um 6:30 schon wieder zur Arbeit erscheinen musste (sie ist Köchin in einem Hotel). Lieberweise fuhr sie mich direkt nach Hause - Gott, ich liebe es, mit dem Moped zu fahren - und wir verabschiedeten uns, nicht, ohne uns zuvor zu versprechen, dass wir uns nächstes Jahr entweder in Japan oder in Österreich wiedersehen würden. Liebes Mädel, es war so lustig mit ihr! Würd sie gern nochmal treffen und tratschen, aber sie fliegt am Montag nach New York für ne Woche, und bis dahin muss sie so viel arbeiten wie möglich. Dass sie sich überhaupt die Zeit genommen hat, nach der Arbeit von Shiga (das gut 20-30 Minuten entfernt ist) mit dem Moped nach Kyoto zu fahren, um sich mit mir zu treffen, sagt viel über ihre Freundlichkeit aus. =)

es gibt da sogar noch ein VIEL bescheuertes Foto mit Moped-Helm... ich musste mich zwischen den beiden entscheiden, da viel die Wahl doch ziemlich leicht =P

Und jetzt hock ich da, bin den ganzen Tag nicht rausgekommen, aus Angst, ich könnte wieder zu viel Geld ausgeben - und schiwtzen ;P. Hab aber auch schon wieder 550Yen verprasst, um mein Zeugs zu waschen. Definitiv das bis dato teuerste Hostel, aber die Leute, die es betreuen, sind ungeheuer nett und zuvorkommend (eine ganze Familie: Papa, Mama und Tochter, die in Arashiyama leben und das Haus hier abwechselnd betreuen). Gerade eben einen Rumänen kennen gelernt, mit dem ich morgen wohl die Entzündung der großen Schriftzeichen auf den Hügeln Kyotos ansehen werde. Freu mich schon.
Als nächstes heißt es allerdings: auf zum 1. Hostel Kyotos, wo mich lieberweise eine weitere "Food-Party" erwartet, zu der ich am Sonntag von Isa eingeladen wurde. Ahja, dazu gibts noch ein Bild von Isa (die, das hatte ich noch nicht erwähnt, aus Hongkong stammt) und mir. ;)


またね!



Dienstag, 14. August 2012

50. Wort des Tages

むちで打つ
むちでうつ
muchi de utsu

(aus)peitschen
musste das Wort zum Erklären
nachschlagen; siehe letzten
längeren Post

Montag, 13. August 2012

49. Wort des Tages

戦争
せんそう
sensou

Krieg; Schlacht
mal was Tiefgründigeres;
hab mit einem älteren Herren
gestern in einer japanischen
Fast-Food-Kette darüber
gesprochen (Infos folgen)

Sonntag, 12. August 2012

お酒が多い - Der Fortgeh-Marathon

Goooott, wo fang ich den jetzt am besten an.
Is schon ein Zeitchen her, seit meines letzten Posts, muss ich zugeben. Jetzt bin ich schon 3 Wochen in Japan und hab 2 davon in Kyoto verbracht. Traumhafte Stadt, hab keinen Fehler damit gemacht, mich erstmal hier für ein Weilchen niederzulassen. Das zweite Hostel war - wie bereits zuvor mal erwähnt - um einiges zentraler gelegen und man brauchte zu Fuß nur gute 5 Minuten zum 加茂川 (Kamogawa - ein Fluss in Kyoto) und der damit verbundenen Menschenmenge. Letztes Jahr wurde uns erzählt, das Ufer entlang des Flusses sei ein Meeting Spot für Ausländer und Japanern, die eben solche treffen wollten. Und - ohooo - was hatte ich schon für Spaß dort. Aber, wieder mal, alles von Anfang an.

Ufer zwischen Shijo und Sanjo; da gingen wir mit den Bierdosen immer auf und ab ;)


Im neuen Hostel traf ich nach meinem Ausflug zum Kiyomizudera einen in Kanada lebenden Amerikaner. Ich konnts am Anfang gar nicht glauben, aber war tatsächlich erst 19 Jahre alt (ich ließ mir sogar extra seinen Ausweis zeigen)! Er sah aus wie 25, mindestens. Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich ihn sogar auf über 30 geschätzt. Und obwohl ich nicht besonders erpicht darauf war, beschlossen wir, gemeinsam eine bekannte "Ausländer"-Bar, genannt A-Bar (das muss jedoch ein Zufall gewesen sein), im nahegelegenen Stadtteil aufzusuchen und uns ein wenig unter die Menschen zu  mischen. Nachdem dieser Plan trotz ausgeklügelter Vorbereitung (einmal im Hostel auf die Karte gekuckt und losmarschiert) einfach nicht funktionieren wollte - sprich: wir konnten die blöde Bar nirgends finden - beschlossen wir gen Fluss zu gehen, uns mit ein paar Bierchen einzudecken und einfach mal sehen, was so auf uns zukommt. Gesagt, getan, und wenige Minuten später hocken wir auch schon mit einem französichen Pärchen und äußerst lustigen Musikanten (einer davon aus Kolumbien) da und hörn der Musik zu, tratschen ein wenig, singen und tanzen. Gaude schlechthin! Nachdem Jacob (der amerikanische Kanadier) aufgab und schon etwas angetrunken nach Hause wackelte, wechselte ich noch ein paar Worte mit den beiden Franzosen (auf Englisch natürlich, mein Französisch ist zu eingerostet) und dann auch noch mit zwei japanischen Mädels aus Osaka, die zuvor bereits mit dem Paar ins Gespräch gekommen waren. Sehr lustig, und vergleichsweise billig (im Vergleich zum nächsten Bericht).

 Das französische Pärchen - ;P

 Jacob in seinem Element - den Mond anheulen (aber mit ner tollen Stimme)

 Die ganze Baggage, tolle Typen!

 So, aber jetzt: das französische Paar =) (+ ich)

Den Tag darauf verbrachte ich gemütlich auf der Dachterasse des Hostels mit Bier, MP3-Player und Büchern - Lernzeugs, that is. Zwei etwas beleibtere aber sehr freundliche Amis lernte ich schon vor ein paar Tagen kennen und beschloss - wieder mal spontan - mit ihnen, Jacob und einer Australierin aus einem anderen Hostel - den Club "Butterfly" aufzusuchen, der angeblich recht günstig sein soll ("günstig" ist so ein Wort, das Japaner einfach nicht zu verstehen scheinen...). Diesmal war uns das Glück holt und wir konnten den Club auch aufstöbern. Nach dem ID-Check (man erinnere sich: Legales Trinkalter in Japan: 20; Jacob: 19) konnten wir alle hinein und mussten nur 500 Yen zahlen, 1 Getränk inbegriffen. Okay, dachte ich mir, für nen Club ganz schön billig.
Drinnen erstmal den Trink bestellt, und dann noch einen, und natürlich noch einen, während wir mit recht guten Remixes von alten Klassikern beschallt wurden. Von weiteren Besuchern war fast nix zu sehen, wir sind aber auch extra früh gegangen um eben weniger Eintritt zu bezahlen. Nach ein paar Gläsern gusterte es mir und den Amis nach einer Zigarette - "Moment, moment! Du RAUCHST, Aigi?" hör ich da den ein oder anderen voller Entsetzen schreien/fragen; jau, hin und wieder mal. - und wollten uns im Club-eigenen Automaten welche runterlassen, kamen aber drauf, dass man dafür ne Zigaretten-ID-Card brauchte (während man Biere und andere Alkoholika ganz ohne Probleme bei Automaten kaufen konnte...). Mission "Um ID-Card herumfragen" trat sofort in Aktion. Irgendwie aber wollte uns keiner seine Karte leihen. Ich fragte dann zwei japanische Mädels am Tisch neben uns und wir kamen prompt ins Gespräch. Handelte sich dabei um 25-jährige Friseusen die hier zum ersten Mal im Club waren. Wir zahlten ihnen Getränke und shakten dann fast bis um 1 in der Früh (als der Club schließte) mit ihnen auf der Tanzfläche, bis es hieß: ab nach Hause.
Resultat: 6000 Yen ärmer. (Also von günstig keine Spur =P)

Ließ die Kamera zur Vorsicht zu Hause. Ergo: keine Fotos

Das musste ich erst mal verkraften, also hieß es, einen Tag zu Hause verbringen, nix tun. In dem war ich auch ganz gut, bis Jacob mich fragte, ob wir heute nicht wieder kurz zum Fluss wollten, es wär ja schließlich unser beider letzter Tag in diesem Hostel. Ich bin ungern ein Spielverderber und willigte ein. Der Abend begann damit, das wir am Fluss einen Iren sitzen sahen, der gerade erst zuvor in unser Hostel eingecheckt war (und wegen grüner Hose und Leoparden-T-Shirt nicht zu übersehen war). Herzensgut wie wir doch waren, boten wir ihm an, mit uns weiter rauf zum "Meeting-Point" zu kommen. Wir saßen nun also da, redeten ne Runde, und plötzlich wurde uns klar: was Härteres musste her. Nachdem Jacob und Phil Mädel nach Mädel anquatschtn (die waren gut darin, und ich konnte ein wenig Japanisch üben =D), kämpften wir uns schließlich zum nahe gelegenen Konbini durch und kauften eine recht günstige Flasche Whiskey (Wow, der Blog ist langsam gar nicht mehr so kinderfreundlich...). Da dann mal genippt, den mal angesprochen, sich mit jener ganz gut verstanden und schon hatten wir ne Einladung zum nächsten Clubbing im Sack. Noch schnell die zwei Dudes die da saßen mitgenommen und zu 6 stapften wir zu einem gut versteckten Club, wo ich meine letzten 2000 Yen bereits beim Eintreten los wurde. War egal, ich tanzte und tanzte, und bekam ein Bier und eine Zigarette nach der anderen spendiert von den zwei Jungs, die sich dabei herzlichst amüsierten (also, entweder tanzte ich wirklich völligen Blödsinn zusammen [<-- klingt nach mir], oder aber ich war der absolute Party-Kracher [<--- *pff*, klar doch]; auf jeden Fall wurde ich von ihnen immer wieder ganz nach vor, direkt vor den DJ geschickt und um mich herum standen die anderen und guckten... im Nachhinein betrachtet: Mensch, ich muss wie ein Dodl ausgeschaut haben =D). Nachdem danach von Jacob keine Spur mehr war (Phil ging gar nicht erst mit), entschloss ich um halb 5 das Weite zu suchen. Wie ich zurück fand, das steht noch immer in den Sternen.
Der nächste Tag war miiiieees. Nicht wirklich nen Kater, aber nur 5 Stunden schlaf im Rausch, danach musste ich aufstehen und auschecken. Jacob war im übrigen bereits um 2 gegangen, hat sich verlaufen und schließlich auch erst um 5 den Weg zurück gefunden. ^^° Die Check-In Zeit vom nächsten Hostel war erst um 4, also schlief ich bis halb 4 einfach mal auf dem Sofa im alten Hostel. Gemütlich ist was anderes. Jacob gefiel der letzte Abend so sehr, dass er beschloss, doch noch eine Nacht hier zu verbringen und wir verabredeten uns - schon wieder! - um später - schon wieder! - zum Fluss zu gehen, oder die A-Bar - schon wieder! - aufzusuchen.

 Da haben wir den Whiskey erst begonnen...

 ...da war er auch schon leer. Chuu-Hai als kleine Zugabe.

 Die Typen waren klasse! Ich hab den ganzen Abend nich gewusst, wie sie hießen ^^°

 aber man sieht, man hat sich trotzdem gut verstanden (oder vll steht sein Gesichtsausdruck für "The fuck is wrong with that guy!?)

Nach 40-minütigem Gehweg mit dem gesamten Gepäck im Schlepptau und den Regentropfen und entgegen-stapfenden Menschenmenge ausweichend (kein Schirm), kam ich schließlich um kurz nach 4 beim neuen Gästehaus an. Ich fands hier gleich nich so cool wie in den anderen beiden: kein wirklicher Aufenthaltsraum, keine Küche (nur ne Platte zum Wassererhitzen, Mikrowelle und Toaster), nur eine Dusche (ohne Schloss), Zimmer im Dachboden (wortwörtlich) und alles zusammen kein wirklicher Platz um Leute zu treffen. Aber ich hab ja genug Japaner in den letzten Tagen kennen gelernt, mit denen ich per Facebook noch im Kontakt stehe, so, was solls. =)
Nach gründlicher Recherche, wo sich diese A-Bar nun wirklich befinden sollte, machte ich mich nun also wieder zurück auf den Weg zum Fluss (wieder fast 30 Minuten) wo Jacob auch schon auf mich wartete. Wir kauften uns 2 Bier und fanden schließlich doch tatsächlich die A-Bar! An und für sich eine tolle Bar, nur gings mir nach der vorherigen Nacht nicht sonderlich gut und dass ich nicht viel gegessen hatte, half da nicht unbedingt. Also verabschiedeten wir uns von da drinnen nach gut 30 Minuten wieder und gingen zurück zum Fluss. Dort spielte gerade eine Straßenband und wir kauften uns beim Konbini gleich wieder was zu Trinken und kamen mit 3 netten Japanern ins Gespräch, die gerade von einem Sauf-Ausflug in einem nahegelegenen 居酒屋 (izakaya - ne Japanische Bar) zum Fluss kamen um noch ein wenig auszunüchtern, bevor sie mit dem letzten Zug nach Hause Richtung Süden fuhren. Gleich auf Facebook geaddet und ausgemacht, uns beim お盆祭り (obon matsuri = O-Bon Fest) wieder zu treffen. So schnell geht das. Wenige Zeit später waren wir Zeugen eines äußerst seltsamen, verwirrenden Spektakels: Neben den Konbini gefesselt, in einem French-Maid-Kostüm und gesenktem Kopf saß da jemand, als plötzlich eine Dame mit Netzstrumpfhose und buntem Top (und viel Schminke) anmaschierte, und die Maid mit einer Lederpeitsche... nun ja... peitschte. Kurz darauf übergab sie die Peitsche einem jungen Mann mit Nerd-Brille, der ansonsten recht harmlos wirkte, der aber sofort zu peitschen begann. Niemand wusste, was das ganze sollte, uns so brauchte es eine Weile, bis jemand aus dem "Publikum" eingriff und das arme Mädchen - BOOOOOAH, Moment mal? Ne Perücke? Das is'n Dude im Mädchenkostüm! - den armen Typen entfesselte. Die beiden "Peitscher" kamen schließlich zurück, halfen, und zu dritt, nachdem die Perücke wieder gerichtet wurde, maschierten sie weiter, Richtung Stadtzentrum. Ich weiß bis jetzt noch nicht, was ich da gesehen hab. SM-Spiel (Kinder, fragt NICHT eure Eltern), ne Bestrafung, ne Show? Wirklich weird. Gleich darauf sahen wir drei Typen mit "Burger-King"-Pappkronen und fragten sie, ob sie wüssten, was das gerade war. Sie verneinten, und von da an waren wir dann trotzdem bereits im Gespräch. Die drei jungen 18-jährigen feierten gerade den Geburtstag ihres Freundes, der ein ゲームお宅 (geemu otaku = Ein Computerspiele-Nerd) zu sein schien; zumindest nannten sie ihn so die ganze Zeit. Wir quatschten also auf teils Englisch, teils Japanisch über allerlei und verabschiedeten uns dann so gegen 1. Jacob war schon verschwunden. Ich kaufte mir ein Chuu-Hai (die billigen Biere waren schon alle) und machte mich zurück auf den nun 40 Minuten angeschwollenen Rückweg, wo ich dann im Hostel sogleich fast ins falsche Bett fiel (wollte das Licht nicht anmachen, um niemanden zu wecken), es im letzten Moment doch noch erkannte und dann doch in meinem eigenen einschlief.

 So verschwommen ungefähr, hab ich den Strand in diesen 4 Nächten noch in Erinnerung. ;P

 Das mir ja keiner vorwirft, ich hätte gelogen: das leere Regal war voll (2 mal aufgefüllt) mit billigem Low-Molt Bier, 500ml (von Kirin und Asahi); das war kurz vorm Heimgehen

Soda, viele Saufgeschichten, ich weiß. Aber das musste ja auch einmal sein. =D
Außerdem wars ne super Zeit! So viele neue Leute kennen gelernt, ganz viel Japanisch geredet und zum Teil sogar verstanden, und und und. Tolle Zeit indeed!
Und heute war ich auch schon wieder auf normalen "Touristen-Trip" und hab auch das ein oder andere erlebt (wie das frickin' most awesome Feuerwerk ever!). Dazu jedoch ein ander Mal mehr. ;)

またね!